
Scars of Growth
Deutschland, Österreich 2024 – 90 min – Regie: Monika Grassl & Linda Osusky
Jurybegründung Deutscher Umwelt und Nachhaltigkeitspreis, dotiert mit € 10.000
Der Deutsche Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis beim NaturVision Filmfestival 2025 geht an einen Film, der einen gelungenen Kompromiss zwischen Journalismus und großer Leinwand darstellt: SCARS OF GROWTH ist visuell großartig und nah an den Protagonisten, obwohl er ein komplexes Thema behandelt: Bergbau in Europa. Den beiden Regisseurinnen Monika Grassl und Linda Osusky gelingt ein multiperspektivisches Bild von diesem wirklich kontroversen Thema: Einerseits brauchen wir Rohstoffe für die Energiewende, andererseits befinden sich die Standorte der Minen in empfindsamen Natur-Standorten, im trockenen Andalusien droht ein gigantischer Wasserverbrauch und im bereits Bergbau-geplagten Lappland eine weitere Zerstörung von Rentier-Zugwegen. Die Kritik ist klar ausgedrückt, aber der Film ist nicht einseitig, auch die Pro-Bergbau-Seite kann ihren Standpunkt verständlich ausdrücken. Dieser Dokumentarfilm zeigt das Dilemma des europäischen "Green Deals" auf eine verständliche und emotional mitreißende Art und Weise. Dabei ist besonders erfreulich, dass es Talente sind, die ihren Film in der Documentary Campus Masterschool entwickelt haben, einem europäischen Trainingsprogramm für junge Filmemacher.